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Leute

Öffentliche Gegenfrage

Aber wäre es denn nicht viel schöner wenn die Menschen auch ohne Grund und viel öfter lustige Mützen tragen und Glühwein saufen würden?

Note to self

In Zukunft bei Gigs genauer abklopfen wie sich das Publikum gestalten wird. War gestern mit einem Freund als Jazz-DJ für den Bar-Bereich gebucht damit sich die Leute dort in Ruhe bei vernünftiger Musik unterhalten und chillen konnten während auf dem anderen Floor die ganz fiese Breitwanddisko lief (Rage against the Machine gefolgt von Outkast war der eine Übergang den ich mitbekommen habe). Der Veranstalterin hat es zwar gefallen was wir da so spielten, aber das Publikum war einfach komplett unter 22 und irgendwie fehlen bei solch jungen Menschen offensichtlich doch noch ein paar Schaltungen im Hirn um kompliziertere Musik würdigen zu können.

Schönstes Zitat war dann auch “Also jetzt nichts gegen Jazz, aber habt ihr nicht ein bisschen Drum&Bass mit ?”

Der Panzer in der Elbe

Meine Hoffnung ist ja das der Fahrer einfach ausgestiegen, ans Ufer geschwommen und desertiert ist. So nach dem Motto “Jetzt reichts aber.” Und in diesem Moment bei seiner Freundin (alternativ auch Mami) am Ofen sitzt und Honigmilch schlürft. Könnte ich gut verstehen.

Neue Erfahrung

Schon krass wenn man um kurz nach vier die Polizei anrufen muss weil der Idiot drunter eine knappe Stunde vorher völlig besoffen/bedrogt (wo ist/war heute überhaupt was los?) nach Hause kommt, so laut aufdreht das bei mir im Stockwerk drüber immer noch dreiviertel Clublautstärke herrscht, eine Viertelstunde lang mein Klingeln ignoriert, dann doch aufmacht und auf meine Bitte das ganze leiser zu drehen dann ausfällig wird und noch ein Stückchen aufdreht.
Nicht das erste Mal, aber mein “leben und leben lassen”-Ansatz ließ mich bisher immer darüber wegsehen. Dinge wie die Proben der “Band” hängen ja an der Tatsache das ich für meine bisherige Toleranz auch verlange das ich hier hin und wieder mal Freitag nacht (!) bis um eins (!) mit freunden jammen kann,besonders wenn ich recht genau weiß das die Bewohner der angrenzenden Wohnungen sowieso irgendwo unterwegs sind und Samstag ausschlafen können.
Aber Dienstag früh um drei und mit einem auf 6.30 gestellten Wecker ist dann mal Schluß.

Und jetzt sitze ich hier weil ich wegen dem ganzen Stress nicht mehr schlafen kann (wären eh nur noch knappe anderthalb Stunden) und fasse den Plan in Zukunft intensiv an der Vertreibung von zwei, drei nervenden Mietparteien aus dem Haus zu arbeiten. Mir wirds grade echt zuviel. Und erneuter Umzug ist auch keine Lösung.

PS:Und diesmal ausnahmsweise mal nicht “Nothing else matters” im Dauerloop, sondern Nirvana, Sinead O’Connor und “Die Moldau”.

Bye Bye

Eva Hermann, endlich habens alle begriffen, denn wer das als Ideal bezeichnet hat derb einen an der Meise. Und wer daher kommt und mal eben diffus auf Feminismus/Emanzipation rumhackt und das ganze irgendwie “abschaffen” will hat bei mir eh verloren.

Was bleibt ist das gute Gefühl das endlich mal ein Blindgänger der deutschen Öffentlichkeit entschärft worden ist. Mir war eh nie ganz klar warum genau diese Frau auf einmal als Instanz für irgendwas angesehen wurde. Zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein wenn man sich die Masse der “Deutschen die Öffentlichkeit bekommen” anschaut, aber wenigstens was.

Und bitte einfach still sein jetzt und nicht noch irgendwo Kolumnen schreiben oder dergleichen.

Nachtrag : Und dieses Ereignis ermöglicht endlich wieder einen ungefilterten Blick in die deutschen Köpfe.

Erlebt

in den letzten Tagen :

  • neues Wort geprägt : “Pony-und-Pünktchen-Disko”: Wenn die Indy-Prinzessinnen mit ihren Haarreifen ein Treffen bei lauter Musik haben und auf ihre unnachahmliche (obwohl, ich kanns inzwischen recht gut parodieren) Art tanzen.
  • einen neuen alltäglichen Moment lieben gelernt : Abends im Bett liegen, das Licht ausmachen und diese 0,5 Sekunden totale Schwärze genießen, bevor sich die Augen an das Schummerlicht gewöhnen.
  • böse aussehende, tätowierte, gepiercte AutonomAlternative mit Spitznamen wie “Uschi” und “Kirsche” kennengelernt.
  • die Chance klettern zu gehen verpennt. Ist Jahre her.

wow wow wow

(“I’m every woman” – Chaka Khan – “Greatest Hits” – und Whitney Houston saugt.)

Die Mitfahrgelegenheit ist ja immer so ne Sache. Bis jetzt hatte ich immer relatives Glück und bin von schlimmen Erlebnissen verschont worden. Kleinere Unannehmlichkeiten wie einen alten Fiat-Bus der nur 80 km/h schafft und mit dem die Fahrt von Berlin nach Hause fast vier Stunden dauert sind zu ertragen und auch der völlig bekiffte Rostocker der Schlangenlinien auf der Autobahn fuhr hat mich schlußendlich auch unversehrt abgesetzt.

Gestern also waren es wieder zwei fremde Menschen mit denen ich mir einige wenige Kubikmeter Welt für einige Stunden teilen musste. Es stellte sich recht schnell heraus das beide (jung, ein Mann und eine Frau) Maschinenbau studiert hatten, für mich hatte das den großen Vorteil das ich mich hinten hinfläzen und in Ruhe schlafen/lesen konnte, während sich die beiden großartigst verstanden. Meine kurzen Kontakte mit den beiden waren von totalem Unverständnis geprägt.
“Was machst du da ?” – “Ich fotografiere die Wolken.” – “Wieso?” – “Weiß nicht, mach ich manchmal, ich bin schon seit langem davon fasziniert zu was für Formen sich Wolken formen können.” – “Aha.” (kombiniert mit einem “Oh Gott, ein Psychopath”-Blick)
Die restlichen Diskussionen und Weltanschauungen über alles mögliche habe ich dann nur noch amüsiert belauscht.

Und hat die Firma “Kago-Kamine” eigentlich auf jedem Autobahnrastplatz Deutschland ihre Werbung hängen ?

Ernsthaft schlimm fand ich aber die immer kurz aufkeimende Nazi-Scheisse, die mich bei “normalen” Menschen immer sehr erschreckt. Nein, es ist nicht “bezeichnend für den Westen” das die erste Person, die man in Köln nach dem Weg fragt nun ganz zufällig eine Türkin ist die kein Deutsch spricht. Das ist Zufall.

Nach der Ankunft ein bisschen im Regen durch die Stadt getigert und gleich einen richtig guten Querschnitt der Bevölkerung zu sehen bekommen. Und es stimmt irgendwie, in Köln sind auch die Punks irgendwie “schick”. Kurz die Krise bekommen weil ich es nicht mag wenn man mich schon aus 50 Meter Entfernung als “nicht von hier” identifizieren kann. Dann aber wieder die Kurve gekriegt, immerhin bin ich in ein paar Tagen wieder weg und kann im Endeffekt machen was ich will. Hehe.
Außerdem habe ich mich entschieden jedem Bettler/Schnorrer mit dem Spruch “Ich bin aus dem Osten, arbeitslos und zu Besuch” zu kommen.

Passend dazu dann auch das sich in der ersten Kneipe eine Frau am Tisch erstmal kurz über das Wort “Broiler” ausgelassen hat und ernsthaft verlangte das “die Ossis deutsch reden sollen.” Und das in einer Stadt/einem Lokal in dem die Karte überwiegend Wörter enthält die in keinem Duden zu finden sind. Also bitte.

Später am Abend mit ordentlich Kölsch im Blut von zwei jungen Menschen mit “Können Sie uns sagen wo …” angesprochen worden und kurz die Nerven verloren.

Der Rest des Abends war ein recht verschwommener Rausch, die Jazzkneipe Metronom ist sehr schön, aber da als Idiot abgestempelt zu werden weil man nach Jerzy Milian fragt ist nicht nett. Ja, den gibts wirklich, ist aber halt aus ein Polen. Das ist eine der Bananenrepubliken im Osten.

Und Baggerparties sind auch überall dasselbe, aber wirklich zu lustig wenn man mit spöttischer innerer Haltung an der Bar steht und Leute beobachtet. Manchmal findet man dann Leute mit ähnlicher spöttischer innerer Haltung und kann dann in einer größeren Gruppe Leute beobachten, gestern leider nicht.

Heute früh von Presslufthämmern aus der Wohnung drüber geweckt worden, das WLAN zur Mitarbeit überredet und jetzt mach ich endlich mal die Musik für die Evoke. Auf die freu ich mich eh schon wie ein kleines Kind.