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Arbeit

Gangster-Coder

Es begann als dummes kleines Gedankenexperiment und wurde dann auch nicht besser:

Stellt euch einfach einen von diesen heranwachsenden Jugendlichen aus einem anonymen Großstadt-Ghetto vor der irgendwann in eine dieser schicken, brutalen kleinen Gangs hineinrutscht, später doch die Kurve kriegt, Informatik studiert und anfängt in einer ordentlichen, großen IT-Bude zu arbeiten.

“dein rss-feed enthält ungültige zeichen.” – “ey alter, dein gesicht ist gleich ein ungültiges zeichen!”

“da fehlen ein paar subroutinen.” “dir fehlen gleich ein paar subroutinen, im mund!”

“hast du deinen code schon dokumentiert?” “Ey Alter, ich dokumentier gleich deine Innereien!”

(alternativ) “Dein Code ist schlecht dokumentiert” “Ey, deine Mutter ist schlecht dokumentiert!”

“ist deine API schon implementiert?” “Stress nicht, sonst implementier ich mal deiner Mutter meine API!”

“Kannst du das nicht einfach auskommentieren?” “Ey, vielleicht hätte dich deine Mutter damals auch besser auskommentiert!”

“Dein code hat memory leaks.” “Dein Mund hat auch gleich Leaks! Aber kein Memory, alter!”

“Dein Code konnte nicht richtig kompiliert werden.” “Ey, soll ich rüberkommen und dich mal richtig durchkompilieren?”

“hast du erfahrung im reverse engineering?” “Pass auf ey, sonst sammel ich gleich an deinem gesicht erfahrung im reverse engineering!”

“Hast du die neuen features schon in den code eingearbeitet?” “Ey, ich arbeite dir gleich ein paar neue Features ein Alter!”

“Mit der Visualisierung da stimmt was nicht” “Ey, ich komm gleich rüber und dann stimmt mit deiner Visualisierung was nicht mehr!”

Und noch ein Insider:  “UserArea? Ich tret dir gleich in deine Userarea!”


Drei Dinge

1. Früchte und Technik: Früh auf Arbeit, Kollege wendet sich leicht verzweifelt an mich weil sein Rechner beim Einschalten “so komische Geräusche” macht, er hätte den schon mehrfach ein und ausgeschaltet und da wäre wohl was kapputt… Ich hin, Rechner eingeschaltet, knapp 10 Sekunden später piept der Rechner wie ein wildgewordenes Morsegerät vor sich hin – bis ich die Banane die auf der Tastatur liegt wegnehme.

2. Drogen: Die aberwitzige Behauptung gehört das Kokain ja auch nicht anders wirken könne als eine ordentliche heiße Zitrone. (Ich hab dich gewarnt!)

3. Wer hierher verlinken mag der sei herzlich dazu eingeladen, möge aber bitte beachten: Dieses Webjournal hier heißt “mindboggling” (eine Hommage an Herrn Goldt), nicht “mindblogging”. Danke für die Aufmerksamkeit.

Suchbild

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Gestern abend

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Juhu

Samstag, Horns Erben, ich an den Tellern unten in der Lounge. Zum einen sicher mal wieder Leute die die Musik wertschätzen können und zum anderen das dringend benötigte Kontrastprogramm nach drei harten Wochen.

Note to self

In Zukunft bei Gigs genauer abklopfen wie sich das Publikum gestalten wird. War gestern mit einem Freund als Jazz-DJ für den Bar-Bereich gebucht damit sich die Leute dort in Ruhe bei vernünftiger Musik unterhalten und chillen konnten während auf dem anderen Floor die ganz fiese Breitwanddisko lief (Rage against the Machine gefolgt von Outkast war der eine Übergang den ich mitbekommen habe). Der Veranstalterin hat es zwar gefallen was wir da so spielten, aber das Publikum war einfach komplett unter 22 und irgendwie fehlen bei solch jungen Menschen offensichtlich doch noch ein paar Schaltungen im Hirn um kompliziertere Musik würdigen zu können.

Schönstes Zitat war dann auch “Also jetzt nichts gegen Jazz, aber habt ihr nicht ein bisschen Drum&Bass mit ?”

Das Werk der letzten Tage

Bitte mal klicken.

Sieht vor allem in A2 richtig gut aus, ab sofort an einigen ausgewählten Locations in dieser Stadt.

Ist überhaupt ein ganz guter Veranstaltungstip, da kann man sich nächste Woche Freitag vor dem Saufen+Tanzen-Teil des Wochenendes schonmal ein bisschen Kultur geben. Oder Mittwoch mal woanders als immer nur ins Kino. Und Eintritt ist auch noch frei…

Und mein neuer Rechner (naja, sind nur Mobo, Proz und Speicher) ist auch da und läuft, fast doppelt so schnell wie der alte, aber das war/ist ja auch keine Kunst.

Dinge die nicht gehen

Eine 1,7 Gig große PSD Datei (entpackt) auf einem Laptop mit 512 MB Hauptspeicher bearbeiten. Nicht mal mit ganz viel Geduld. Mist.

Der Osten

Wer mich und meine persönliche Situation kennt weiß wo meine Probleme in Richtung Arbeitsmarkt liegen. Und wer den Osten an sich oder auch Leipzig im speziellen kennt weiß wie sich die ganze Problematik dann noch weiter potenziert. Nachdem ich aber heute im Netz rein zufällig über die nachfolgenden Dinger gestolpert bin kann ich echt nur noch gequält aufheulen.

Es gibt da eine Firma, nennen wir sie mal “Agentur”, die in Leipzig ein Büro hat. Schon vor langer Zeit wurde mir mal irgendwo erzählt das diese Firma wohl an sich nur aus dem Chef, der Sekretärin und einem Haufen Praktikanten besteht, die regelmäßig wechseln. Ist allerdings nur Hörensagen.

Die “Agentur” ist auch relativ bekannt dafür alle verfügbaren Foren wie z.b. das schwarze Brett der Uni Leipzig oder auch diverse Praktikumsbörsen im Netz regelmäßig zuzuspammen (macht vermutlich auch ein Praktikant).

Die Anforderungen für solch einen Praktikumsplatz sind folgendermassen :

“Sie haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium oder befinden sich in der zweiten Hälfte Ihrer akademischen Ausbildung. Dies reicht für Praktika-/Job-Bewerbungen in unserem Hause leider nicht aus. Wir erwarten von unseren Bewerbern zusätzlich nachweisbar gute Leistungen – mit aussagekräftigen Arbeitsproben und belegbaren praktischen Erfahrungen.
Dies sind Vorrausetzungen für eine Bewerbung. Zudem investieren wir Zeit und Bildung nur in überdurchschnittlich motivierte Köpfe mit starkem und selbstlosem Engagement – in Bewerber mit außergewöhnlicher Eigeninitiative sowie einer ausgeprägten Einsatzbereitschaft. Beweisen Sie uns also im Zuge Ihrer Bewerbung Ihr außerordentliches Interesse an dieser Art der Ausbildung! Nach Eignungsfeststellung ist grundsätzlich eine Tätigkeit/Ausbildung/Praktikum in allen Unternehmensbereichen möglich. (..)

Senden Sie Ihre ausführlichen Bewerbungsunterlagen – mit Arbeitsproben – und ausschließlich per eMail an xxx.

Bewerben Sie sich in den Ressorts Redaktion/ Marketing, formulieren Sie zudem ein weiterführendes Unternehmensporträt über “Agentur”.
Nutzen Sie für Ihre Recherchen das Internet. Anfragen ohne diese Probe werden nicht bewertet. Nachfolgend sehen Sie einige Ausschreibungen im Detail. Beachten Sie bitte, dass aufgrund zahlreicher Bewerbungen nicht alle Stellen verfügbar sind. Wir dreuen uns auf Ihre Anfrage.”

Schonmal deftig, oder ? Abgeschlossenes Hochschulstudium zwingend erforderlich, Berufserfahrung muss man haben (woher ?), Arschaufreissen wird sowieso verlangt und das bedeutet dann vermutlich ohne Murren jeden Tag mindestens bis acht Uhr abends arbeiten. Meistens bis zehn.

Aber, immerhin wird ja “Zeit und Bildung” in diese “Art der Ausbildung” investiert. Mehr allerdings auch nicht, denn ein Praktikum bei “Agentur” hat weitere folgende Eckdaten :

“Dauer: für 3 – 6 Monate; Vergütung: keine”.

Super Sache, oder ? Vor allem wenn man sich die Beschreibungen der einzelnen Aufgaben durchliest und da aller Nase lang das Wort “eigenverantwortlich” liest.

Als ob das aber noch nicht genug wäre findet man auf dem Blog von “Agentur” inzwischen folgende Umfrage :

“Warum sind Bewerber in Medienberufen heute immer häufiger nur noch Mittelmaß?

- Warum nicht. Es gibt genügend Job-Alternativen.
- Mehr braucht man heute in einer Redaktion nicht mehr.
- Die Unternehmen stellen viel zu hohe Anforderungen.
- Schule und Universität unterstützen Mittelmässigkeit.
- Eltern sind für die Jugend heute keine Vorbilder mehr.
- Die Bewerber sind frustriert weil perspektivlos.
- Sie mussten noch nie hart arbeiten. Das macht sie träge, unflexibel und selbstgefällig.
- Motivation resultiert aus Freude an der Arbeit, Lob, konstruktiver Kritik und Gehalt am Ende des Monats – diese Motivationsträger sind in Medienberufen rar. “

Abgesehen vom Zynismus der letzten Antwort in der Liste ist das ganze Ding ein klassischer Fall von Unverschämtheit. Ich geh jetzt aus Frust abwaschen. Schönen Abend noch.