Gestern abend wollte ich mein frisch aus der Bibliothek ausgeliehenes Exemplar “Homo Faber” anfangen (ich will mich mal wieder mit dem Buch mal anfreunden nachdem es mir als Unterrichtsstoff in der elften nicht gerade schmackhaft gemacht wurde), aber … irgendein Idiot hat das komplette Buch vollgekritzelt. Die völlig sinnlos unterstrichenen Sätze sind ja noch zu ignorieren, aber die am Buchrand hingeschmierten debilen Kommentare wie “Aha” oder “Interessant!” sind nicht auszuhalten.
Die Frage ist jetzt nur, laß ichs, oder mach ich mir ne halbe Stunde “Spaß” mit nem Radiergummi ?
And in other news : “Harry Potter und der Halbblutprinz” hatte ich in drei Tagen durch, Frau Rowling machts ja ganz schön spannend, und ich erstand eine tschechische Rockoper (heute heißt das vermutlich Musical) über die Titanic (!) aus den 70ern. Blöderweise kann ich kein tschechisch, ich wüßt zu gern was die da singen …
11 Kommentare
“Homo Faber” fand ich in der Schule absolut großartig, aber ich hatte auch einen großartigen Deutschlehrer (Danke Hannes!!!).
Mein Buch war auch so vollgekritzelt *g*. In dem Alter weiß man ja eh, wie die Erde sich dreht ;o).
Was die im Musical singen?
“Wir sinken, wir sinken, ein Eisberg, ein Eisberg, wir sterben, wir sterben” *g*
naja, ich komm mir beim lesen so beobachtet vor und weiß teilweise nicht warum ich das unterstrichene jetzt irgendwie nicht sooo dermassen bedeutungsschwanger finde.
und die platte … 40 minuten lang “wir sinken, wir sinken” ? oioioi…
außerdem hab ich in den letzten jahren recht viel von frisch gelesen und fand das alles toll, nur an homo faber bin ich bisher immer vorbeigegangen. aber jetzt.
Oh Gott! Vielleicht ist das Buch noch von der umfassenden Zerstörung des Gesamtbestandes 2003 (siehe hier) übrig?
das klingt ja interessant … wo kriegt man das her ?
Literatur im Deutschunterricht fand ich immer übel. Nachher hab ich mir fast jedes Buch noch einmal durchgelesen, was damals in der Schule dran war. Dazu gehörte auch Homo Faber. Und selbst beim 2. Mal lesen fand ich das Buch nicht wirklich besser.
Dann lasen wir auch “Frl. Smilla’s Gespür für Schnee”, welches ich als Buch erst dann gut fand, als ich es allein in Ruhe las.
Ich komme mit dem Stil von Max Frisch aber ohnehin nicht klar; Andorra ist auch so ein Buch, was mir nie gefallen hat.
Mein Liebling war immer “der Hauptmann von Köpenick” -zumindest schultechnisch…
naja, Frisch schrieb größtenteils das was ich so als “Mittelfinger”-bücher beschreiben würde. “Mein Name sei Gantenbein” ist da noch schlimmer, das Buch ist vorbei und du denkst nur noch “Häh ?”. Aber irgendwie gefällt mir das bei ihm immer noch wesentlich besser weil da sehr schöne Dinge drinstecken, besser als z.b. bei Paul Auster, dem seine New-York-Trilogie fand ich nur dämlich.
Und ich glaub ich fand den Steppenwolf vom Hesse schultechnisch am besten. hehe.
“Mein Name sei Gantenbein” fand ich auch bescheuert.
Hesse ertrag ich nicht und bei Günther Grass mit seinen drastischen Schilderungen krieg ich Brechreiz. Den halte ich eh für total überschätzt. Aber wer über böse Nazis schreibt, hat in diesem Land ja gleich gewonnen.
Dafür liebte ich “Der Besuch der alten Dame”, “Felix Krull” und “MacBeth”
Hachja, Schulliteratur…
Im Englischkurs haben wir neben Shakespeare auch “The Maltese Falcon” gelesen. Unglaublich cool *g*.
Naja, lieber Looza, wie man hier http://www.zeit.de/2007/15/Martenstein nachlesen kann sollte man den Wert von Randkommentaren nicht unterschätzen…
Vielleicht solltest du eigene hinzufügen und mit deinem Signum versehen und dann ist die Lektüre in 20 Jahren Millionen wert!
Lieben Gruß jedenfalls erstmal, endlich kann ich bei dir auch mal einen Kommentar hinterlassen
hui. dann schreib ich auch was dazu, setze meine initialen drunter, werde irgendwann berühmt und dann kann sich die leipziger stadtbibliothek aber glücklich schätzen…
“Sie haben ja das buch vollgeschmiert !” – “Ja, das verstehen sie noch nicht. Warten sie mal ein paar Jahre, dann freuen sie sich drüber, echt.”
Genau SO hab ich mir das vorgestellt.
;]
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